Am 16. November durfte ich aus den Händen von Karl-Friedrich Barthmann aus dem Bayerischen Umweltministerium mein Zertifikat „Umweltbildung / Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ entgegennehmen, mit dem ich die berufsbegleitende Weiterbildung abgeschlossen habe.
Im Rahmen der Weiterbildung kooperierten wir TeilnehmerInnen bayernweit bei verschiedenen Nachhaltigkeitsprojekten. Träger meines Projekts „Mitbringsel mal anders – Nachhaltige Geschenke in der Grundschule selbst herstellen und vermarkten“ war die Grundschule Bayreuth St. Georgen. In der Grundschule St. Georgen begleite ich auch weiterhin Umweltbildungsprojekte als Natur- und Umweltpädagogin.
In der knapp 2-jährigen berufsbegleitenden Qualifizierung setzten sich 26 Frauen und Männer mit Theorie und Praxis der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie den globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen auseinander.
Organisiert und geleitet wurde die vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderte Qualifizierung vom Trägerverbund Ökologische Akademie e.V., Linden, Ökoprojekt MobilSpiel e.V., München und Naturerlebniszentrum Burg Schwaneck/Kreisjugendring München-Land, Pullach. Alle drei Bildungseinrichtungen sind ausgezeichnet mit dem Qualitätssiegel „Umweltbildung Bayern“. Kooperationspartner ist die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU), Bundes- und Landesverband.
Mit den vom Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber und der Bundesvorsitzenden der ANU, Annette Dieckmann, unterzeichneten Zertifikaten weisen die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen ihre Kompetenzen in Planung, Gestaltung, Projektmanagement und Evaluierung von Lernprozessen für eine nachhaltige Entwicklung nach. In 36 Ausbildungstagen eigneten sie sich die ethischen, psychologischen und pädagogischen Grundlagen der Umweltbildung/BNE an. Außerdem entwickelten sie Marketingkonzepte für Bildungsangebote und informierten sich über das Bayerische Qualitätssiegel „Umweltbildung.Bayern“. Sie lernten, wie Bildungsprojekte professionell entwickelt und finanziert werden können und welche Methoden sich für die Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus unterschiedlichen Milieus eignen.
Im Rahmen einer mehrwöchigen Praxisphase führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein eigenes Projekt durch, das sie in einer umfangreichen Dokumentation auswerteten und darstellten. Hier drei Beispiele zur Veranschaulichung:
In „Act for Change“, einem von Dr. Julia Murböck (Miesbach) und Lea Wieser (München) konzipierten Wochenendseminar in einer Selbstversorgerhütte der Jugendbildungsstätte Königsdorf reflektierten Studierende aller Fachrichtungen der LMU, ihr Leben nachhaltiger zu gestalten und entwarfen Ideen, wie andere Menschen für einen nachhaltigen Lebensstil begeistert werden können.
In einem Kooperationsprojekt von Anja Vogler-Matauschek (Sauerlach) und Alexandra Lippert (Bayreuth) an Grundschulen konnten sich Kinder durch das Erlebnis, aus etwas Gebrauchtem etwas Neues zu schaffen Gedanken zum Wertstoffkreislauf machen. Das Projekt hatte zum Ziel, den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen an andere weiterzugeben, alternative Sichtweisen zum Konsumverhalten und ein kritisches Nachdenken zum eigenen Handeln anzustoßen.
„The future we want“ heißt das Escape Game zu nachhaltigen Lebensstilen für 11 bis 15- Jährige, das Miriam Stiel und Lisa Schreiner für die Umweltstation Königsdorf entwickelt und mehrfach getestet haben. Die Jugendlichen befassen sich im Escape-Room mit den Themen Konsum, Kleidung, Ernährung und (Plastik-)müll und können den rettenden Code nur gemeinsam herausfinden. Das Escape Game ist bereits zum buchbaren Standard der Umweltstation geworden.
Die berufsbegleitende Weiterbildung Umweltbildung/BNE ist die Deutschland weit erfolgreichste Qualifizierung im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, die von der deutschen UNESCO-Kommission viermal als herausragendes Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet wurde. Sie trägt im Rahmen des Weltaktionsprogrammes Bildung für nachhaltige Entwicklung zum Aufbau von Kompetenzen und zur Verstetigung von BNE zur Erreichung der 17 Ziele für Nachhaltigkeit bei.